Im Jahr 1999 hat Atomic mit dem VM-II Chassis einen echten Tourenwagen im Mini-Format auf den Markt gebracht. Die Chassisplatte und das -deck sind aus Carbon gefertigt. Die Halterungen für die Kegeldifferentiale vorne und hinten sind aus blauem Aluminium. Abgesehen von Zahnrädern und der Radaufhängung sind keine Plastikteile verbaut. Eine Besonderheit sind die Kugelpfannen und Kugelköpfe beim Atomic: Im Gegensatz zur Tamiya-Größe von 5mm haben die Kugelpfannen von Atomic einen Durchmesser von 4.7mm. Die Radmitnehmer haben wiederum die Standardgröße 6-Kant mit 12mm Durchmesser - dadurch lassen sich alle Mini-Reifen in den Standardgrößen montieren.
Beim Atomic VM-II sind Kegeldifferentiale standardmäßig verbaut. Das vordere Getriebe kann auch mit einem Spool als Sonderzubehör gesperrt werden, was sich sowohl auf Asphalt- als auch Teppichstrecken bewährt hat.
Die Kegeldifferentiale von Atomic lassen sich auch durch Differntiale von Spec-R ersetzen.
Technische Spezifikationen
Hersteller | Atomic |
Modell | VM-II „Lipo“ (VM-II-LIPO-CB) |
Maßstab | 1:10 |
Antrieb | Allradantrieb über Riemen |
Motortyp und -position | Motor Typ 540 vor der Hinterachse |
Interne Übersetzung | 1.7 zu 1 |
Akku-Größe | Stick-Pack, normale Bauhöhe Shorty möglich |
Spurbreite | ca. 165mm |
Radstand | 210mm |
Material (Chassis-Platte) | Carbon |
Erscheinungsdatum | 30. November 1999 |
Fahreigenschaften & Setup
Vom Fahrverhalten her kommt das Atomic VM-II sehr nah an einen „großen“ Tourenwagen heran. Die direkte Lenkung mit der gesperrten Vorderachse arbeitet sehr präzise und lässt das Chassis sehr stabil wirken. Bei stärkeren Motoren ist das Heck etwas instabil und bricht in engen Kurven leichter aus. Aber es lässt sich auch durch Gasgeben korrigieren bzw. stabilisieren.
Hauptzahnrad und Motorritzel lassen sich sehr leicht austauschen, da sie zentral gut erreichbar sind. Im Standardaufbau liefert Atomic beim Hauptzahnrad 100 Zähne mit und empfiehlt je nach Motor verschiedene Motorritzel. Bei einem 3000kV Motor bspw. 39 - 42 Zähne. Die Tabelle gibt weiteren Aufschluss über die unterschiedlichen Übersetzungen per Ritzel.
Der Motor sitzt leicht hinter dem Mittelpunkt - auf dieser Seite des Chassis lässt sich neben dem Servo auch die ganze übrige Elektronik unterbringen. Es können sowohl normalgroße als auch Low Profile Servos verwendet werden. Gegenüber liegt längs verbaut der Akku. Beim VM-II Lipo Chassis ist die Hauptplatte durchgehend, bei der normalen Version ohne "Lipo" ist die Chassis-Platte gitterartig aufgebaut, um NiMH Akkus durch den Fahrtwind zu kühlen.
Abgesehen von den Differentialen ist beim Atomic VM-II nicht viel Tuning durch Ersatzteile notwendig. Natürlich lässt sich aber viel einstellen. Die Radaufhängung ist durch Turn Buckles einstellbar, die Öl-Dämpfer lassen sich in verschiedenen Positionen montieren und Sturz und Spur sind ebenfalls voll anpassbar. Je nach Streckenaufbau und -material ist das Öl beim hinteren Differential anzupassen. Das vordere ist standardmäßig gesperrt, beim hinteren sollte möglichst weiches Öl eingesetzt werden, wenn die Strecke wenig Haftung bietet. Bei hohem Grip, bspw. ETS-Teppich, ist das Diff mit mehr Sperrung (5.000 - 7.000 cst) zu befüllen.
Das Chassis hält auch starke Motoren mit wenigen Turns aus. Idealerweise verwendet man aber einen 17.5 Turn Motor (ca. 2.200 kV) und ein 34er Motorritzel (bei einem 100T Hauptzahnrad).